7. Sanierung

7.3.3 Nachträgliche Fassadenbekleidung mit keramischen Riemchen

Nachträgliche Riemchenverkleidung
Eine nachträgliche Bekleidung mit keramischen Riemchen erweist sich als vorteilhaft, da aufgrund der Einhaltung baurechtlicher Abstandsflächen kein zusätzliches Fundament errichtet oder Vorsprünge verändert werden dürfen. Fenster und Türen im Bestand können in ihrem Zustand erhalten bleiben (z. B. Anschlag).

 

Folgende Untergründe sind für eine nachträgliche Riemchenbekleidung geeignet:

  • Zweischaliges Mauerwerk
  • Monolithisches Mauerwerk mit und ohne Putz
  • Beton- und Stahlbeton
  • Holz- und Holzverbundbaustoffe (die Vorbereitung eines tragfähigen Untergrundes erfordert hier besondere Maßnahmen, z. B. den Einbau von Netzen bzw. Gittergeweben, sowie spezielle Kleber und besondere Auftragsverfahren)

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Beispiel eines Fugenleitsystems als Alternative © Initiative Bauen mit Backstein

Beispiel eines Fugenleitsystems als Alternative
 

Wichtige Hinweise zum Verkleben von keramischen Riemchen auf mineralischen Untergründen:

  • Der Untergrund muss tragfähig und sauber, trocken und ebenflächig sein.
  • Der Unterputz muss ausreichend erhärtet sein, um die Tragfähigkeit zu gewährleisten.
  • Vor Beginn der Arbeiten sind die Schichthöhen festzulegen.
  • Es sollte von Oberkante Gebäude nach unten gearbeitet werden.
  • Mauerwerksverband beachten.
  • Das Aufziehen des Klebemörtels muss unter Berücksichtigung der Verarbeitungszeit erfolgen.
  • Winkelriemchen sind vor dem Ansetzen mit Kleber zu bestreichen, und mit den Arbeiten ist zuerst in den Ecken zu beginnen.
  • Die keramischen Riemchen sind im kombinierten-Verfahren (Bsp. ButteringFloating-Verfahren, hohlraumfrei, gem. DIN EN 12004) zu verarbeiten, d. h. die keramischen Riemchen müssen vor dem Ansetzen in die Klebefläche auf der Rückseite zusätzlich mit Klebemörtel bestrichen werden.
  • Hilfsschnüre, welche zwischen den Ecken angeordnet werden, bringen Orientierung ins Verlegeraster.
  • Die Dicke des Mörtelbettes muss > 3 mm betragen.
  • Um die Dampfdiffusion zu gewährleisten, muss auf einen gleichmäßigen, ausreichend breiten Fugenabstand geachtet werden.
  • Um spätere Verunreinigungen zu vermeiden, sollte hervorquellender Kleber aus den Fugen nach dem Anziehen ausgekratzt werden.
  • Fehlerhafte keramische Riemchen, z.B. mit auffälligen Rissbildungen oder Abplatzungen, sind vor der Verarbeitung auszusortieren.
  • Die Verfugung ist von oben nach unten durchzuführen, auf eine ausreichende Verfüllung und Verdichtung der Fugenräume mit Fugenmörtel ist zu achten.

Riemchenverlegung DIN 12004

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Klebeauftrag im kombinierten Verfahren „Buttering-Floating“ © Initiative Bauen mit Backstein

Klebeauftrag im kombinierten Verfahren „Buttering-Floating“

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Setzen der Flächenriemchen mit Hilfe einer Schnur

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Keramische Riemchen vollständig in Kleber eingebettet © Initiative Bauen mit Backstein

Keramische Riemchen vollständig in Kleber eingebettet

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Sauberes Verfugen mit Fugeisen und Fugblech © Initiative Bauen mit Backstein

Sauberes Verfugen mit Fugeisen und Fugblech

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Im Schlämm-Verfahren werden die Fugen diagonal mit einem Putzbrett verfüllt. © Initiative Bauen mit Backstein  Bild

Im Schlämm-Verfahren werden die Fugen diagonal mit einem Putzbrett verfüllt.

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Ein mit Winkelriemchen und geschnittenen Flächenriemchen nachgebildeter Sturz © Initiative Bauen mit Backstein

Ein mit Winkelriemchen und geschnittenen Flächenriemchen nachgebildeter Sturz

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